Gegen illegale Vermietung von Yachten auf Mallorca und den Nachbarinseln will die Balearen-Regierung ab dem kommenden Sommer deutlich schärfer vorgehen. Das kündigte der Chef der Hafenbehörde der Landesregierung, Xavier Ramis, bei einem Treffen mit Branchenvertretern am Dienstag (7.8.) an. Man werde das System von Strafen und Kontrollen verbessern, um illegalen Anbietern einen Riegel vorzuschieben. Künftig macht sich strafbar, wer Yachten auf Internetportalen zur Vermietung anbietet, ohne in das offizielle Register für Yachtcharter eingetragen zu sein, so Ramis.

In dem Register seien bislang 2.722 offizielle Anbieter gemeldet. Die Branche schätzt allerdings, dass rund um die Inseln die doppelte Anzahl von Yachten verchartert wird. Die Buchten seien voll, obwohl die Aktivität der legalen Anbieter zurückgegangen sei, so Sprecher des Branchenverbands Apeam.

Die aktuelle Gesetzeslage gebe viel Spielraum für Missbrauch. So wechseln auf manchen Booten wöchentlich die Crews, was vermuten lässt, dass es sich eigentlich um Urlauber handelt, die eine Yacht gemietet haben. In anderen Fällen bleiben die Yachten grundsätzlich den Anlegern fern, um keine Gebühren zu zahlen. Die Kunden würden mit Motorbooten zu den Yachten transportiert, was aber häufig dazu führe, dass die Abfälle an Bord nicht ordnungsgemäß im Yachthafen entsorgt, sondern ins Meer gekippt würden.

Durch die Kontrolle der Angebote im Internet wolle man in der kommenden Saison hart gegen diesen Missbrauch vorgehen. Die Strafen für schwere Verstöße betragen zur Zeit maximal 10.000 Euro. Unter anderem müsse man prüfen, ob diese Summe angemessen und wirksam ist oder gegebenenfalls deutlich angehoben werden müsse. /tg