Die Kritik am Einsatz des Herbizids Glyphosat wächst auch auf Mallorca. Inselrat und Kommunen nutzen den Unkrautvernichter regelmäßig, um die Ränder von Landstraßen von störendem Wildwuchs freizuhalten, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" am Dienstag (14.8.) berichtet.

Nicht erst seitdem ein US-amerikanisches Gericht den Glyphosat-Hersteller Monsanto zu 300 Millionen US-Dollar Entschädigung für einen krebskranken Gärtner verurteilt hat, fordern Umweltschützer auf Mallorca, auf den Einsatz des gesundheitsschädlichen Herbizids zu verzichten. Der Vogelschutzverband Gob startete bereits 2015 eine breite Kampagne gegen die Chemikalie. Doch Rathäuser und Inselrat verschanzen sich hinter der Expertise der Behörden.

Auf eine Anfrage der Zeitung antwortete der Inselrat, dass man Glyphosat seit Jahren nutze und dass es sich auf der Liste der erlaubten Herbizide befinde. Sollte das Landwirtschaftsministerium in Madrid das Mittel von der Liste streichen, werde man darauf verzichten. "Die Europäische Kommission hat die Substanz 2002 erlaubt. Seitdem wurde diese Entscheidung mehrfach geprüft, das letzte Mal im Dezember 2017. Man kam jeweils zu dem Schluss, dass es kein Grund für das Verbot gibt", verteidigt María Ramos, Direktorin für Öffentliche Gesundheit auf den Balearen. Nur in den Naturschutzgebieten der Insel sei der Einsatz von Glyphosat verboten. /tg