Das Projekt um die Installation von Stolpersteinen auf Mallorca zur Vergangenheitsbewältigung nach deutschem Vorbild wächst. Zunächst sollte der deutsche Künstler Gunter Demnig im Dezember 2018 nach Mallorca kommen, um mehrere seiner europaweit bekannten Stolpersteine im Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus zu verlegen. Jetzt ist bekannt geworden, dass darüber hinaus 19 weitere Steine für Opfer des Franco-Regimes installiert werden. Das gab der Inselrat von Mallorca am Dienstag (14.8.) bekannt.

Demnach wird Demnig 18 Steine in den Gemeinden Palma, Búger, Manacor, Pollença, Mancor, Porreres, Algaida, Montuïri, Inca, Consell, Sóller, Alaró, Esporles, Sant Llorenç des Cardassar und Costitx verlegen. Zusätzlich soll auch der von den Franco-Truppen ermordete republikanische Präsident der Inselrats-Vorgängerinstitution Diputación Provincial, Jaume Garcías Obrador, einen Stein bekommen.

Die Stolpersteine für die Franco-Opfer sollen sich geringfügig von denen für die Nazi-Opfer unterscheiden, aber ebenso die wichtigsten Daten und den Namen der Person enthalten. Noch unklar ist, ob die Steine vor den Wohnhäusern der Opfer oder vor den jeweiligen Rathäusern der Gemeinden angebracht werden. María Antònia Oliver, die Vorsitzende des Vereins Memòria de Mallorca, spricht sich für letztere Option aus. "So sind die Steine deutlich sichtbarer und an einem prominenteren Ort", sagte sie der MZ.

Nach Angaben von Oliver standen der Verein sowie der Inselrat bereits seit knapp einem Jahr in Kontakt mit Gunter Demnig. Umso größer sei nun die Freude, dass das Projekt Wirklichkeit werde. "Die Angehörigen der Opfer nehmen die Initiative mit großer Dankbarkeit auf", so Oliver. Endlich bekämen die durch das Franco-Regime umgekommenen Republikaner die Anerkennung, die von Seiten der spanischen Institutionen nicht komme. /jk