Der mutmaßliche Verursacher eines Unfalls, bei dem ein deutscher Motorradfahrer auf Mallorca schwer und ein weiterer Motorradfahrer leicht verletzt wurden, hat die Vorwürfe der vorsätzlichen Körperverletzung und Fahrerflucht vor Gericht bestritten. Der Fahrer gab allerdings die Straftat der vorgetäuschten Straftat zu. Am Tag nach dem Unfall hatte er den Wagen, einen roten Ford Ka, bei der Polizei als gestohlen gemeldet.

Wie berichtet hatte die Guardia Civil den 60-jährigen Mann festgenommen, weil er im Verdacht steht, absichtlich einen Unfall verursacht zu haben. Zu diesem war es am 1. Juli gegen 19 Uhr auf der MA-1 von Palma in Richtung Port d'Andratx im Gemeindegebiet Andratx gekommen. Der Verdächtige erfasste mit seinem Ford Ka einen Motorradfahrer, dessen Maschine in Folge mit einem entgegenkommenden Fahrzeug frontal kollidierte. Anschließend beging der Ford-Fahrer Fahrerflucht. Der Motorradfahrer wurde dabei nur leicht verletzt. Ein weiterer Motorradfahrer, ein Deutscher, kollidierte anschließend mit den beiden Unfall-Fahrzeugen, stürzte und wurde dabei schwer verletzt. Er verfiel ins Koma.

Vor Gericht gab der Ford-Fahrer zu, den Motorradfahrer gestreift zu haben. Allerdings sei dies ohne Absicht geschehen. Im Rückspiegel habe er beobachtet, wie der Motorradfahrer nach links abdriftete. Den nachfolgenden Unfall habe er allerdings nicht beobachtet. Aus diesem Grund sei er auch nicht angehalten. Erst später sei er nervös geworden und habe das Fahrzeug als gestohlen gemeldet.

Die Ermittler gehen hingegen davon aus, dass es sich um einen absichtlichen Angriff auf den Motorradfahrer handelte, zumal es anscheinend bereits zuvor Streit zwischen den beiden Verkehrsteilnehmern über eine genommene Vorfahrt gegeben hatte. Der Mann wurde vorerst entlassen und muss sich nun vor Gericht wegen mutmaßlicher versuchter Tötung, unterlassener Hilfeleistung, Fahrerflucht und Vortäuschung einer Straftat verantworten. /tg