Die Stadtverwaltung von Palma de Mallorca will die Eröffnung neuer Hotels im Stadtbezirk stark begrenzen. Erlaubt würden in der Altstadt künftig nur noch neue Hotels in denkmalgeschützten Gebäuden mit einem Maximum von 20 Zimmern. Das hat Baudezernent José Hila am Montag (16.7.) auf einer Pressekonferenz angekündigt. Beschlossen werden soll die neue Regelung in der kommenden Stadtratssitzung.

Grundlage der neuen Regelung sei, dass die Eröffnung neuer Hotels nicht auf Kosten von Wohnraum gehen dürfe, so Hila. Man reguliere das Unterkunftsgewerbe in der Balearen-Hauptstadt, ohne jedoch ein komplettes Verbot auszusprechen.

Unterschieden werden sollen drei Gebiete im Stadtbezirk: Im historischen Zentrum sollen keine neuen Hotels oder Jugendherbergen genehmigt werden. Ausnahme: denkmalgeschützte Gebäude mit maximal drei Wohnungen von mehr als 300 Quadratmetern. Hier dürfen Fünf-Sterne-Hotels mit maximal 20 Zimmern entstehen. Diese seien auch die einzige Ausnahme im derzeit gültigen Moratorium für neue Hotellizenzen, das am 27. Juli ausläuft.

Im Viertel Nou Llevant, das derzeit in weiten Teilen neu erschlossen wird, dürfen maximal zehn Prozent der Baufläche für touristische Projekte verwandt werden. Im restlichen Stadtgebiet gelten strenge Auflagen für neue Lizenzen - so muss die Straßenbreite mindestens 20 Meter betragen, was etwa auf Santa Catalina in der Regel nicht zutrifft. Zudem darf die Zahl der bestehenden Wohnungen nicht sinken.

Als das Moratorium im Juli 2017 in Kraft trat, gab es laut Stadtverwaltung 38 Hotels im Zentrum, Anträge für weitere 63 Häuser waren eingereicht. Diese Anträge werden nun laut Stadtverwaltung weiter bearbeitet, so dass es nach deren Bewilligung insgesamt 101 Hotels geben werde. Für alle weiteren Projekte gelten dann die jetzt angekündigten strengen Regelungen.

Anwohnerverbände hatten sich zuletzt gegen neue Hotelprojekte ausgesprochen. Am Wochenende tauchten wieder tourismuskritische Graffiti an Hotelfassaden auf. /ff