Man darf den spanischen Zimmermädchen, die auf Mallorca arbeiten, gratulieren: Nach Jahrzehnten des Kampfes der als "Las Kellys" (Kurzform von „las que limpian", also „die, die sauber machen") bekannten Frauen gab es am Donnerstag (30.8.) gute Neuigkeiten aus Madrid: Ihre Berufskrankheiten werden offiziell anerkannt. Dazu gehören vor allem solche, die mit den immer gleichen Bewegungen von Armen, Beinen und Rücken zu tun haben.

Wie der balearische Arbeitsminister Iago Negueruela mitteilte, werden die genannten Leiden mit sofortiger Wirkung in den Katalog an Berufskrankheiten aufgenommen, sobald das spanische Arbeitsministerium den Beschluss veröffentlicht hat. Damit dürfte in einigen Wochen zu rechnen sein.

In der Praxis bedeutet dies für die "Kellys", dass sie im Fall einer Krankheit, die nun als Berufskrankheit behandelt wird, weiterhin 100 Prozent ihres Gehaltes statt 75 Prozent bekommen.

Darüber hinaus kündigten die Verantwortlichen in Madrid an, eine weitere Liste mit berufsbedingten Krankheiten zu entwerfen, die unter anderem die Lenden- und Halswirbelsäule betreffen. Dies werde allerdings etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen. Es geht dabei vor allem um Symptome, die Folge der Arbeit mit Staubsauger oder Besen sind. Außerdem soll ein Leitfaden erstellt werden, um die ergonomischen und psychischen Risiken zu ermitteln, die durch körperliche wie psychische Arbeit zustande kommen.

In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Demonstrationen der "Kellys" gegen bedenkliche Arbeitsbedingungen. Unter anderem forderten sie die Rente ab 55 und einen Stopp der Unterwanderung der Tarifverträge. Über 300 Mitglieder zählt die Vereinigung auf den Inseln. /sw