Ein internationaler Suchauftrag hat zur Festnahme eines 50-Jährigen Mannes geführt. Der Kubaner war 2009 in einen tödlichen Verkehrsunfall in Sa Pobla verwickelt. Er wurde am Freitag (7.9.) per Videokonferenz aus Madrid dem Richter in Palma de Mallorca vorgeführt.

Bei dem Unfall starb 2009 ein Beamter der Guardia Civil, der mit dem Motorrad unterwegs war. Der Angeklagte hatte die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometer um 15 Stundenkilometer überschritten und bei einem waghalsigen Überholmanöver den Motorradfahrer übersehen.

Nach einem dreimonatigen Krankenhausaufenthalt zog der Kubaner nach Miami. Ein Gericht in Inca begann 2014, dem Mann Vorladungen an seine alte Adresse in Alcúdia zu schicken, die dieser angeblich nicht erhielt.

Auf Nachdruck der Familie des Opfers stellte das Gericht 2016 eine internationale Suchanfrage aus. Im November 2017 nahm Interpol den Mann in Miami fest. In den USA kam er sieben Monate in Untersuchungshaft, weitere drei Monate in Madrid nach seiner Verlegung nach Spanien, wo er weiterhin weilt.

Die Staatsanwaltschaft fordert zweieinhalb Jahre Haft und ein Fahrverbot von dreieinhalb Jahren. Die Familie des Opfers besteht auf 20 Jahren Haft.

Der Anwalt des Kubaners bewirkte die vorübergehende Freilassung seines Klientes. Schließlich habe der Mann bereits zehn Monate im Gefängnis verbracht, was im Vergleich zu anderen Verkehrsunfällen unverhältnismäßig sei. Die Staatsanwaltschaft stimmte dem zu.

Der Prozess soll am 29. Oktober in Palma de Mallorca beginnen. /rp