Wer an der Playa de Palma künftig Produkte von fliegenden Händlern kauft, muss mit einem Bußgeld zwischen 100 und 750 Euro rechnen. Das zumindest sieht der Entwurf einer verschärften Verordnung für ziviles Miteinander an den Hochburgen des Partytourismus vor, an der die Stadt Palma seit Monaten arbeitet. Um dem Verkauf meist illegal importierter Produkte und gefälschter Markenwaren durch Straßenhändler ohne Lizenz einen Riegel vorzuschieben, wolle man auch die Käufer in die Verantwortung nehmen, heißt es in Palmas Rathaus. Bislang erweist sich das Vorgehen gegen die meist afrikanischen Verkäufer als Katz-und-Maus-Spiel ohne anhaltenden Effekt.

Dementsprechend stolz präsentierte die Stadt am Dienstag (28.9.) die Ergebnisse einer gemeinsamen Razzia von Ortspolizei und Nationalpolizei, bei der 8.300 gefälschte Markenartikel eines Lieferanten der Straßenhändler beschlagnahmt wurden. Man habe in dieser Saison bereits 35.000 Artikel beschlagnahmt, erklärte die Stadträtin für Sicherheit, Angélica Pastor - der Vorwurf der Untätigkeit gegenüber der Polizei sei ungerecht und falsch.

Die fliegenden Händler sind nur einer von vielen Aspekten der Benimmregeln, dessen Neuaflage Hoteliers und Anwohner an der Playa de Palma seit Monaten fordern. Nur so sei den alljährlichen Urlauber-Exzessen in der Hochsaison vor allem in Form von Saufgelagen Herr zu werden. Neben bereits aufgeführten Vergehen wie Ruhestörung oder Trinkgelagen auf offener Straße werden dann auch riskante Sprünge von Hotelbalkonen (Balconing), der Verkauf von Lachgas oder das betrügerische Hütchenspiel unter Strafe gestellt. Die neuen Regeln sollen im September verabschiedet werden und in Kraft treten. /tg/ff