Rund hundert Personen haben am Freitagabend (21.9.) gegen die Verschmutzung der Bucht von Palma de Mallorca durch ungeklärte Abwässer demonstriert. Die Teilnehmer zogen ab 17 Uhr in einem Protestmarsch vom Strand Ciutat Jardí an der Promenade entlang in Richtung Rathausplatz in der Innenstadt.

Hintergrund sind die Probleme mit Kanalisation und Kläranlage: Die Infrastruktur ist veraltet, und bei jedem Wolkenbruch wird ein Gemisch aus Regen- und Abwasser ungeklärt in die Bucht gespült. In den vergangenen Wochen mussten deswegen zahlreiche Badeverbote ausgesprochen werden. Zwar liegen Pläne für die Sanierung und Modernisierung der Anlagen vor, die Umsetzung wird aber noch Jahre in Anspruch nehmen. Linksregierung und oppositionelle Volkspartei werfen sich gegenseitig Versäumnisse bei der Planung vor.

Aufgerufen hatten zu der Kundgebung die Anwohnervereinigung von Molinar sowie der Dachverband der Anwohnervereinigungen in Palma. Die Teilnehmer forderten saubere Strände undein Ende der Badeverbote sowie den Rücktritt der Leiterin der Stadtwerke Emaya, Neus Truyol. "Es reicht uns!" so ein Rentner, der neben dem Strand von Ciutat Jardí wohnt. "Ich hab diesen Sommer vor allem eines gesehen: die rote Flagge." /ff/somo