Nach dem Tod eines 14-jährigen Häftlings in der Jugendstrafanstalt Es Pinaret in Marratxí vor den Toren von Palma de Mallorca ist nun der Prozess in Gange. Und am Montag (24.9.) haben die Beamten der Guardia Civil, die nach dem Feuer die Ermittlungen vor Ort führten, die Verantwortlichen der Einrichtung mit ihren Aussagen schwer belastet. Laut der Aussagen der Zivilgardisten gab es mehrere Unregelmäßigkeiten in dem Zentrum, die in der Konsequenz verantwortlich für den Tod eines jungen Mannes seien, der in seiner Zelle mit Streichhölzern seine Matratze in Brand gesteckt hatte und durch eine Rauchvergiftung ums Leben kam.

Zurzeit sitzen die ehemalige Chefin der Einrichtung sowie der ehemalige Zuständige für die Instandhaltung der Anlage auf der Anklagebank. Sie sind der fahrlässigen Tötung angeklagt und sehen sich möglichen mehrjährigen Haftstrafen ausgesetzt. Laut Aussagen der Guardia Civil-Beamten gab es in der Zelle weder einen funktionierenden Feuermelder, noch einen Alarm und noch nicht einmal eine Klingel, mit der der junge Mann auf seine Situation hätte aufmerksam machen können.

Auch die Tür der Zelle erfüllte nicht die Brandschutzbestimmungen, weil sie mit Holz verkleidet war und sich aufgrund der großen Hitze bereits nach kurzer Zeit nicht mehr öffnen ließ. Auch die Matratze des jungen Häftlings entsprach nicht den Brandschutzbestimmungen.

Nach Aussagen der Guardia Civil hätte die Leiterin der Einrichtung diese Mängel kennen müssen, da Techniker bereits Berichte über die defekte Infrastruktur angefertigt hatten. Sowohl die ehemalige Leiterin als auch der ehemalige Zuständige für die Instandhaltung gaben vor Gericht an, diese Berichte nicht gekannt zu haben. Der Prozess soll noch diese Woche andauern. /jk