Eine deutliche Mehrheit der Inselbewohner - 60 Prozent - ist dafür, die Anzahl der Urlauber zu begrenzen. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Gadeso auf Mallorca und den Nachbarinseln hervor. Sechs von zehn Befragten stimmten dem Satz zu: "Die Balearen können nicht mehr Touristen aufnehmen, weil es nicht nachhaltig ist. Außerdem hat sich gezeigt, dass mehr Touristen nicht automatisch mehr Wohlstand bedeuten."

Drei Viertel der Inselbevölkerung hatten während des vergangenen Sommers das "starke Gefühl", an einem "überfüllten Ort" zu wohnen. Im Vergleich zum Vorjahr nahm dieses Gefühl leicht - um etwa einen Prozentpunkt - zu. Dieses Gefühl betraf insbesondere die Strände samt Zufahrten (76 Prozent) sowie im Straßenverkehr und den Parkplätzen (75 Prozent). 38 Prozent kritisierten die Überlastung der öffentlichen Dienstleistungen. 28 Prozent halten auch Restaurants und Cafés für überfüllt. Alle Prozentsätze in Bezug auf das Gefühl der Überfüllung nahmen im Vergleich zum Jahr 2017 leicht zu.

40 Prozent der Befragten sind dagegen, Beschränkungen für den Tourismus einzuführen. Als häufigste Begründungen gaben sie an, dass es sich bei der Überfüllung um ein konjunkturelles Problem handele, das sich von selbst regulieren werde.

Mit der Erhöhung der Touristenabgabe (ecotasa) während der Hochsaison sind 63 Prozent der Befragten einverstanden. Vier von zehn glauben, dass die Maßnahme die negativen Auswirkungen des Tourismus lindert. 23 Prozent glauben, dass die Touristensteuer beiträgt, den unerwünschten Billigtourismus zu beschränken.

Unter denjenigen, die die Erhöhung der Touristenabgabe für einen Fehler halten, befürchten die meisten (55 Prozent) negative Auswirkungen auf die Tourismusbranche. 35 Prozent glauben, dass die Einnahmen in die falschen Töpfe fließen und zehn Prozent ärgern sich darüber, dass nicht alle Urlauber zur Kasse geben werden. /tg