Der Oberste Gerichtshof der Balearen hat die Haftstrafe für eine Französin bestätigt, die im September 2016 einen Ortspolizisten auf Mallorca totgefahren hatte. Dieser war zusammen mit seinem Sohn auf der alten Landstraße nach Sineu auf dem Fahrrad unterwegs.

Die 37-Jährige war im Frühjahr zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren und sieben Monaten verurteilt worden. Nun argumentierte die Frau, dass der Umstand, dass sie vorab Schadensersatz in Höhe von knapp 52.000 Euro gezahlt hatte, als strafmildernd gewertet werden solle. Die Richter hingegen sehen darin kein ausreichendes Argument, um die Haftstrafe herabzusetzen.

Der Unfall hatte auf Mallorca große Trauer ausgelöst. Ein Alkoholtest hatte ergeben, dass die Frau vier Mal so viel Alkohol konsumiert hatte als erlaubt. Bei dem Unfallopfer handelte es sich um Biel Lull, einen bei Kollegen und Freunden sehr beliebten Ortspolizisten in Palma. Am Unfallabend war er zusammen mit seinem Sohn auf dem Fahrrad unterwegs. Der Sohn musste mit ansehen, wie sein Vater im Sterben lag, erklärte die Mutter im Gerichtsverfahren, und leide seitdem unter Schlafstörungen: "Mein Sohn hat Albträume. Er hat seinen Vater sterben sehen. Er hat den Unfall gesehen." /ff/tg