Auch wenn in den vergangenen Wochen zigfach die Rote Fahne an den Stadtstränden Can Pere Antoni und Ciutat Jardí wehte - die Playa de Palma blieb von Badeverboten verschont, wie die Umweltdezernentin und Chefin der Stadtwerke Emaya, Neus Truyol, bei der Stadtratssitzung am Donnerstag (27.9.) betonte. Im Gegensatz zu früher sei nach starken Regenfällen an der Playa de Palma kein Abwasser mehr ins Meer gelangt, nachdem man eine dortige Kanalleitung entlang der Küstenlinie aufwendig gesäubert habe.

Die Probleme mit der Kanalisation von Palma de Mallorca und der Kläranlage von Coll d'en Rabassa vergiften seit Wochen das politische Klima auf Mallorca: Die Infrastruktur ist veraltet, und bei jedem Wolkenbruch wird ein Gemisch aus Regen- und Abwasser ungeklärt in die Bucht gespült. In den vergangenen Wochen mussten deswegen zahlreiche Badeverbote ausgesprochen werden. Zwar liegen Pläne für die Sanierung und Modernisierung der Anlagen vor, die Umsetzung wird aber noch Jahre in Anspruch nehmen. Linksregierung und oppositionelle Volkspartei werfen sich gegenseitig Versäumnisse bei der Planung vor.

An der Playa de Palma dagegen, die zum Großteil im Gemeindegebiet von Palma de Mallorca liegt, wurde nach Angaben von Truyol der sogenannte "CAZ", eine Abwasserleitung entlang der Uferpromenade, für rund eine Million Euro gereinigt, nachdem im Jahr 2015 auch hier öfters die Rote Fahne geweht hatte. Dabei habe man Tonnen von Rückständen entfernt, die sich nach Unwettern in den Rohren abgelagert hatten. Es sei die erste Reinigung überhaupt nach dem Bau der Leitung Mitte der 90er Jahre gewesen, so Truyol. /ff