Die Aufarbeitung der Gräueltaten des Spanischen Bürgerkriegs auf Mallorca geht weiter. Am Montag (1.10.) haben Exhumierungsarbeiten auch auf dem Friedhof von Sencelles begonnen. Gesucht wird nach den sterblichen Überresten dreier Franco-Opfer, zwei Männern aus Montuïri und einer Frau aus Palma de Mallorca. Die Opfer waren im Jahr 1936 zu Beginn des Bürgerkriegs ermordet worden, die Frau war zuvor offenbar Opfer einer Vergewaltigung geworden.

Die Exhumierungsarbeiten dürften sich schwierig gestalten, da der genaue Ort der Leichen nicht klar ist. Die Forscher waren auf Widersprüche zwischen den Angaben in schriftlichen Dokumenten und denen von Zeitzeugen gestoßen. Gegraben wird deswegen zunächst an fünf verschiedenen Stellen.

Die Landesregierung fördert seit 2016 die Öffnung von Gräbern aus dem Bürgerkrieg. Das zugrunde liegende Gesetz war auf Initiative der Regionalpartei Més per Mallorca und im Konsens aller Parteien verabschiedet worden. Es sieht die Identifizierung der Opfer vor, die während Bürgerkrieg und Diktatur anonym verscharrt worden waren.

Dokumentiert sind insgesamt 48 Gräber in 27 Gemeinden Mallorcas sowie mindestens 2.318 Todesopfer. Geöffnet wurden Gräber bislang unter anderem in den Gemeinden Sant Joan, Porreres oder Alaró. /ff