Im Prozess gegen mehr als 80 Fluglotsen, die sich wegen eines wilden Streiks vor acht Jahren auf Mallorca vor Gericht verantworten müssen, sind Staatsanwaltschaft, Anklage und Verteidigung zu einer Einigung gekommen. Die öffentliche Verhandlung, die am Montag (8.10.) beginnen sollte, wird damit unnötig.

Die Einigung sieht vor, dass die Staatsanwaltschaft die Anklage gegen sieben Lotsen zurückzieht. Die Beschuldigten sichern im Gegensatz zu, alle Betroffenen Passagiere zu entschädigen.

Der Prozess bezieht sich auf die Vorfälle am 3. Dezember 2010. 84 Fluglotsen erschienen nach einer Reihe von arbeitsrechtlichen und politischen Konflikten nicht zur Arbeit oder gingen trotz Bereitschaftsdienstes nicht ans Telefon und begründeten ihre Abwesenheit mit gesundheitlichen Problemen - laut der Anklage mit dem Ziel, den Flugraum lahmzulegen. Zunächst übernahm das Militär die Flugsicherheit, dann rief die spanische Regierung am 4. Dezember den Notstand aus. Betroffen waren rund 700.000 Passagiere und mehr als 5.000 Flüge. Kurze Zeit später war der Flugraum wieder offen.

Insgesamt wurden wegen des Zwischenfalls mehr als 20 Verfahren in ganz Spanien eröffnet.