Miquel Oliver Ballester und Jaume Estelrich haben bei dem Mallorca-Unwetter am Dienstag (9.10.) zwei ihrer Liebsten verloren. Oliver Ballester fand seine Mutter tot in ihrem Bett, wie er dem "Diario de Mallorca" erzählte. "Ich sagte der Guardia Civil, dass wir ins das Haus meiner Mutter müssten. Ich befürchtete schon das Schlimmste", berichtet er. Das Wasser sei ihnen bis zur Hüfte gestanden, sie hangelten sich an einem Seil vorwärts. Im Bett lag schließlich die 89-jährige Frau leblos.

Sie sei wohl gegen 20 Uhr zum Schlafen gegangen, glaubt Miquel OIiver Ballester. "Sie hat sicherlich schon geschlafen, als das Wasser über sie hereinbrach", glaubt ihr Sohn. Die ältere Dame habe allein im Haus gelebt, jeden Tag sei er vorbeigekommen, erzählt Miquel Oliver, der selbst in Sant Llorenç lebt und mit Schäden in seinem eigenen Haus zu kämpfen hat. Seine Mutter sei noch sehr selbständig gewesen, habe gekocht, geputzt. "Wenn auch in ihrem Rhythmus."

Jaume Estelrich beklagt den Tod seines Patenonkels, ein 83-jähriger llorencí. "Er wirkte immer viel jünger und hatte noch viel Kraft", erzählt Estelrich. Er habe allein in dem Haus im Carrer Ordinas gelebt und sei sehr aktiv gewesen. Das Unwetter habe ihn in seinem Haus überrascht, glaubt Estelrich. "In der Straße türmten sich die Autos auf und wirkten wie eine Wand. Später hat sich dann eine Flutwelle über die Straße ergossen, die mit so einem großen Druck kam, dass die Tür des Hauses nachgab."

So wurde das Haus innerhalb von Sekunden überflutet. Seinen Onkel habe man erst gegen 2 Uhr nachts gefunden. Er saß auf seinem Sessel im Wohnzimmer. "Er ist sicher eingeschlafen, als er einen Cowboy-Film sah", erzählt Estelrich. /jk