Während auf Mallorca die Aufräumarbeiten nach der Flutkatastrophe auf Hochtouren laufen und hunderte freiwillige Helfer in Sant Llorenç, inzwischen aber auch in s'Illot oder Canyamel Schlamm und Trümmer beseitigen, suchen ein paar Kilometer weiter rund 200 Menschen verzweifelt nach dem kleinen Artur, dem derzeit wohl noch einzigen Vermissten der Sturzflut. Artur war gemeinsam mit seiner Schwester Úrsula und seiner Mutter im Auto nahe Son Carrió unterwegs, als die Fluten den Wagen in den Sturzbach rissen. Der deutsche Radfahrer Daniel Thielk konnte die Siebenjährige aus dem Wasser ziehen, die Mutter wurde später tot im Auto gefunden. Von Artur fehlt weiterhin jede Spur.

Die Suche ist schwierig, Meter um Meter wird der Verlauf des Sturzbaches zwischen Son Carrió und der Mündung ins Meer in s'Illot umgepflügt - immerhin rund vier Kilometer. Die Suchtrupps arbeiten von Son Carrió und s'Illot aus aufeinander zu. Neben Feuerwehrleuten und und Beamten der Guardia Civil sind auch Einsatzkräfte der sogenannten UME mit dabei, der Unidad Militar de Emergencias, also einer Art militärischer Not-Eingreiftruppe, die vom Festland auf die Insel gekommen war.

Obwohl der gesamte Verlauf des Sturzbaches bereits einmal ohne Erfolg abgesucht worden war, werde man intensiv weitersuchen, erklärte ein Polizist der Guardia Civil. Vor allem rund um die Stelle, an der ein Rucksack und andere persönliche Gegenstände gefunden worden waren, werde man jeden Ast umdrehen. Das gestaltet sich schwierig, denn das Bachbett liegt voller Schutt, Bäumen, Autowracks und anderen Gegenständen. Bei der Suche unterstützen die Rettungskräfte auch Spürhunde und kleine Bagger. /jk