Am Dienstag (16.10.) hatte die Betreiberfirma Cemex bekannt gegeben, die Zementfabrik in Lloseta schließen zu wollen. Sonntag (21.10.) war dann wirklich der Ofen aus, die Arbeiter stoppten nach einer Versammlung in einer Protestaktion die Befeuerung der Megaanlage, ein Video zeigt den Moment.

Am Montag (22.10.) sprach sich der balearische Industrie- und Arbeitsminister Iago Negueruela bei einem Treffen mit Vertretern der Arbeiter, der Zementfirma und Gewerkschaften klar für einen Erhalt des Standorts aus. Man wolle "alles mögliche tun", um die Arbeitsplätze in Lloseta zu sichern.

104 Arbeiter sind von der Schließung betroffen, ihre Zukunft ist ungewiss. Hinzu kommen rund 350 weitere Arbeitsplätze von Zulieferern, Händlern und Handwerkern, die indirekt durch die Schließung betroffen wären. In einem offenen Brief gaben die Arbeitervertreter am Dienstag (23.10.) bekannt, dass sie beim Niederlegen ihrer Arbeit gezielt darauf geachtet hätten, dass die Installationen und Maschinen in der Fabrik nicht zu Schaden kommen. "Andernfalls hätten wir sofort aufgehört zu arbeiten, als wir von der Schließung erfuhren", heißt es. Die Fabrik sei eine wichtige Einnahmequelle für den Landkreis, liest man im offenen Brief weiter. "Es geht nicht darum, Cemex zu retten, sondern die Zukunft des Standorts. Die Besitzer haben mit den Jahren immer wieder gewechselt, aber die Arbeiter waren immer die gleichen, Leute von hier." Zudem betonen die Arbeiter, dass die Emissionen und der Lärm, die von der Fabrik ausgehen, immer weiter heruntergefahren wurde.

Als Grund für das Aus gab Cemex strenge EU-Vorgaben an, die den Kohlendioxidausstoß regeln. Noch 2008 wurden 15,5 Millionen Euro in das Werk investiert, um die Emissionen herabzusetzen.

Gebaut wurde die Anlage 1958, eigentlich sollte sie in Biniamar errichtet werden. Beim letzten Besuch der MZ im Jahr 2013 wurden noch rund 350.000 Tonnen Zement pro Jahr produziert. /lk/somo