Das Video ging in den vergangenen Tagen durchs Netz: Der spanische König Felipe VI. geht am vergangenen Freitag (12.10.) durch das von der Überschwemmung verwüstete Sant Llorenç des Cardassar und schüttelt den Fluthelfern die Hände. Er kommt zu einem jungen Mann. Der kurze Dialog zwischen den beiden ist nicht zu hören, aber die Videobeschreibung auf Facebook macht klar, worum es geht: Der junge Mann hatte dem König einen Besen angeboten.

Óscar Tarela heißt der junge Mann, er wurde in Galicien geboren, kam als Kind nach Santanyí, wo er als Klemptner einen "Tausend-Euro-Job" hat. "Ich habe zwei kleine Töchter, genau wie der König", erzählt er.

Das Angebot an den König sei ein Akt des Protestes gewesen, aber respektvoll. "Mit einem Händedruck ist mir zumindest wenig geholfen", schrieb er auf Facebook. Der MZ-Schwesterzeitung schilderte er: "Ich bot dem König den Besen zum Mitnehmen an. Er sagte mir: 'Jetzt nicht'. Ich antwortete: 'Sie könnten uns bestimmt helfen." Damit sei nicht gemeint, dass der König gleich anfängt, Schlamm zu schippen. "Das hat er auch verstanden, sonst hätte er mir nicht die Hand gegeben."

Kritik an seiner Aktion, die relativ spontan war und von seinem Kumpel Tomeu gefilmt wurde, entgegnet er: "Ich bin kein Fan der Monarchie, aber das heißt nicht, dass ich nicht mein Land und meine Flagge liebe." Zudem findet Tarela, es sei auch keine Entwürdigung eines Menschen, wenn er einen Besen in die Hand nimmt.

Der 28-Jährige sagt, hätte er gewusst, wie sehr sich das Video im Netz verbreiten würde, hätte er den Besen mitgenommen. "Dann könnte ich ihn jetzt versteigern und mit dem Erlös den Flutopfern helfen."