Rund 150 Mitarbeiter des Kohlekraftwerks Es Murterar bei Alcúdia im Nordosten von Mallorca sind am Montag (12.11.) auf die Straße gegangen, um gegen die geplante Teilschließung der Anlage zu demonstrieren. Die Teilnehmer der Kundgebung versammelten sich am Nachmittag vor dem Werksgelände, um vor dem Verlust von rund 800 direkten und indirekten Jobs zu protestieren.

Sie warfen zudem der Landesregierung vor, Projekte zu blockieren, die eine Modernisierung der Anlage vorsehen, um so deren Schadstoffausstoß zu reduzieren. Bei der Kundgebung wurde auch vor Versorgungsengpässen sowie einer Verteuerung der Energieproduktion gewarnt.

Geplant ist, bis zum Jahr 2020 zwei der vier Produktionslinien zu schließen. Das balearische Klimaschutzgesetz sieht stattdessen den Ausbau erneuerbarer Energien vor, deren Anteil bei der Produktion auf den Balearen noch immer bei rund drei Prozent liegt.

Das 1981 in Betrieb gegangene und 1997 erweiterte Heizkraftwerk steuert weiterhin mehr als 40 Prozent der auf den Balearen verbrauchten Energie bei. Bislang stieß die Landesregierung auf massiven Widerstand bei ihren Plänen, Es Murterar schrittweise vom Netz zu nehmen. Die Pläne der Linkskoalition, zwei Produktions­linien bis 2020 abzuschalten und die zwei weiteren bis 2025, hatte die Zentralregierung mit Verweis auf zu hohe Kosten zurückgewiesen. Möglich wurde der Kurswechsel, nachdem die Sozialisten in Madrid an die Macht gekommen sind. /ff