Bei einer Zählung haben die Sozialarbeiter des Inselrats Mallorca 19 notdürftige Barackensiedlungen innerhalb des Stadtgebiets der Balearen-Hauptstadt Palma ausgemacht. Die Lage der Siedlungen sei variabel. Manche ändern von Woche zu Woche ihren Standort, andere bleiben seit Jahren am selben Fleck, erklärte Integrationsreferentin Teresa Vallespir im Gespräch mit der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca".

Die meisten Baracken-Bewohner hätten im Gespräch mit Sozialarbeitern angegeben, dass sie vom Schrottsammeln leben und alles Lebensnotwendige hätten. Sie verzichten auf eine Aufnahme in Obdachlosenheimen, weil sie lieber in der von ihnen aufgebauten Gemeinschaft leben. Das gegenseitige Beschützen und das Aufpassen auf die Besitztümer der anderen Bewohner sei ihnen wichtig.

Vier der Brackensiedlungen seien ausschließlich von Osteuropäern bewohnt. Mehrere Rumänen gaben im Gespräch mit den Sozialarbeitern an, dass sie "vorhaben, in ihre Heimat zurückzukehren".

Obdachlose auf Mallorca

Die Baracken-Bewohner tauchen auch als Teil alle zwei Jahre durchgeführten Zählung der Obdachlosen auf Mallorca auf. Bei der jüngsten Zählung wurden188 Obdachlose in Palma ausgemacht und 21 weitere in anderen Inselgemeinden. Von den insgesamt 209 Personen gaben 92 an, in Gemeinschaft zu wohnen. 51 erklärten auf der Straße zu schlafen, 48 leben in Baracken oder Zelten, 12 unter Brücken, in Tunneln oder auf Bahnhöfen. Andere schlafen wahlweise am Strand, in Einkaufszentren oder Autos. 16 bewohnen zusammen einen Park, 34 leben als Hausbesetzer.