Die Massifizierung des Tourismus hat in Pollença so hohe Ausmaße angenommen, wie sonst in kaum einem anderen Ort der Balearen. Das ist zumindest das Ergebnis einer Studie, die die Geografen der Balearen-Universität UIB, Ivan Murray und Margalida Mestre, am Mittwoch (14.11.) im Rathaus Pollença vorstellten.

Den Ort im Norden von Mallorca besuchen im Jahr 24,8 Touristen pro Einwohner. In Ibiza-Stadt sind es mit 25,6 Touristen nur wenig mehr. In Barcelona, einem der wichtigsten Reiseziele in Europa, sind es 5,5 Besucher pro Einwohner - freilich bei einer wesentlich höheren Einwohnerzahl.

Die Studie beschäftigt sich auch mit den teilweise problematischen Auswirkungen des Massentourismus. Die Mieten seien für die lokale Bevölkerung in unerschwingliche Höhe gestiegen. Eine durchschnittliche Monatsmiete liege bei rund 1.000 Euro, während sich die Bevölkerung mit einem jährlichen Durchschnittseinkommen von 21.000 Euro gerade Mal eine Monatsmiete von 520 Euro leisten könnte. Bei Rentner liege diese Zahl bei 212 Euro.

Diese Entwicklung führe zum Wegzug der Einheimischen. Viele von ihnen suchten sich beispielsweise Wohnungen in Sa Pobla, wo die Mieten noch deutlich niedriger seien.

Bei der Präsentation diskutierten die Geografen mit dem Bürgermeister Miquel Àngel March mögliche Ansätze, dem Problem zu begegnen. Eine Option bestehe darin, die Besitzer von leerstehenden Wohnungen dazu zu bewegen, diese zur Miete anzubieten. Dem Wasserverbrauch nach zu urteilen stünden in Pollença 268 Häuser leer oder teilweise leer. /tg