Gut eine Woche nach der Flutkatastrophe auf Mallorca ist die Leiche eines 13. Opfers gefunden worden. Die Suchmannschaften stießen am Mittwoch (17.10.) bei Sant Llorenç auf den leblosen Körper des kleinen Arthur. Gefunden wurde die Leiche des Fünfjährigen gegen 12.30 Uhr neben dem Sturzbach ses Planes, in der Nähe des Kreisels in Richtung Son Carrió, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet. Den tragischen Fund machte demnach ein freiwilliger Helfer, der bei Säuberungsarbeiten mit anpackte. Der Rettungsdienst 112 bestätigte den Tod von Arthur offiziell gegen 17 Uhr.

Ganz in der Nähe war der Junge auch zu Tode gekommen. Die Suche sollte zuletzt auf die gesamte Länge des Sturzbachs bis zur Mündung bei S'Illot ausgedehnt werden, anschließend auch auf das Meer. Trotz der großen Zahl von Einsatzkräften und der Hilfe von Hunden war die Suche bislang erfolglos geblieben.

Das Schicksal des Kindes hielt Mallorca in Atem, nachdem die Mutter ums Leben gekommen war und die Schwester gerade noch gerettet werden konnte - auch mit Hilfe eines deutschen Radfahrers. Dieser soll nun durch den Fremdenverkehrsverband von Mallorca geehrt werden.

Wie Zeugen berichten, war die Frau am Dienstagabend (9.10.) im Gemeindegebiet Sant Llorenç unterwegs - mit ihr im Auto fuhren ihre sechsjährige Tochter und ihr fünf Jahre alter Sohn. Die Fluten seien "überraschend" gekommen, heißt es, das Wasser in rasender Geschwindigkeit gestiegen. Ohne zu zögern soll die Frau die Tochter aus dem Auto gezerrt haben. Beim Versuch, auch den Kleinen zu retten, soll das Fahrzeug von den Fluten mitgerissen worden sein. Den Leichnam der Mutter fanden die Rettungskräfte später im Inneren des Wagens.

Unter den 13 Todesopfern sind sechs Ausländer, darunter drei Deutsche. Dabei handelt es sich um ein deutsches Ehepaar, dessen Leichen am Donnerstag vergangener Woche gefunden wurden, sowie einen Journalisten, der im Urlaub war und auf der Fahrt zum Flughafen von der Flutwelle überrascht wurde. /ff