"Mörder! Zeig' dein Gesicht!" Mit diesen und ähnlichen Rufen empfingen zahlreiche Menschen am Montagnachmittag (19.11.) vor den Räumlichkeiten des Haftrichters in Palma de Mallorca den Mann, der am Freitag (16.11.) seine Ex-Freundin mit einem Messer in einem Einkaufszentrum erstochen hatte. Derweil hüllte sich der 45-Jährige in Schweigen und weigerte sich, vor dem Haftrichter auszusagen. Jetzt muss er in Untersuchungshaft. Er wird des Mordes beschuldigt.

Der Mann war bereits am Freitag kurz nach der Tat von Zeugen des blutigen Anschlags wenige Straßen vom Tatort entfernt gestellt und dann von der Polizei festgenommen worden. Wie es heißt, erlitt er einen Nervenzusammenbruch und schlug seinen Kopf mehrmals so heftig gegen die Gefängniszelle, dass er übers Wochenende ins Krankenhaus musste.

Sein Aufenthalt vor dem Haftrichter am Montag dauerte keine zehn Minuten. Er weigerte sich, auf Fragen zu antworten. Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Angehörigen des Opfers beantragten seine Inhaftierung, und der Richter stimmte zu. Die Tat des 45-Jährigen war am Freitag nicht nur von zahlreichen Kunden und Angestellten im Einkaufszentrum beobachtet, sondern auch von Sicherheitskameras gefilmt worden.

Das Gericht geht davon aus, dass der Mann seine Tat geplant hatte und es sich nicht um einen spontanen Akt und somit Totschlag handelt. Mit einem 30 Zentimeter langen Messer war der 45-Jährige zielstrebig auf seine Ex-Freundin zugegangen, die gerade an der Kasse des Einkaufszentrums arbeitete. Er stach knapp ein Dutzend Mal zu, die Frau verstarb wenige Minuten später. /somo