Die Flugunternehmen haben nach der Erhöhung des Residentenrabatts auf 75 Prozent die Tarife für Mallorca-Flüge zwischen dem Festland und der Insel deutlich angehoben. Zu diesem Ergebnis sind ein Wissenschaftler der Balearen-Universität sowie die Vereinigung der balearischen Reiseagenturen (Aviba) gekommen. Bis zu 70 Prozent seien einige Flüge teurer geworden.
Der Rabatt war im Juli von 50 auf 75 Prozent erhöht worden. Mit ihm können Balearen-Bürger Flug- und Fährentickets zum Festland und zurück für 25 Prozent des Ursprungspreises erwerben. Da der Rabatt prozentual gewährt wird, stehen die Airlines im Verdacht, die Preise für bestimmte Strecken vorab zu verteuern. So stellte Wirtschaftswissenschaftler Aleix Calveras bei einer Analyse der Angebote von Flügen nach Madrid und Barcelona fest, dass Tarife auf subventionierten Strecken zum Teil drei Mal teurer seien. So koste etwa die Strecke Palma-Madrid-Palma Anfang Dezember 542 Euro, die Strecke Madrid-Palma-Madrid - für Festland-Residenten wird kein Rabatt gewährt - dagegen nur 156 Euro, erklärte der Wissenschaftler gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca".
Bei den Airlines wird die Kritik zurückgewiesen, es gelte Angebot und Nachfrage. Würde man die Preise pauschal erhöhen, würden auch die Nicht-Insulaner abgestraft. Zudem gebe es eine größere Nachfrage bei Mallorca-Residenten nach Flügen auf das spanische Festland.
