Im Gerichtsprozess um den Tod eines zehn Monate alten Babys, das im Sommer 2018 im Auto in Manacor auf Mallorca zurückgelassen worden war und einen Hitzschlag erlitt, haben am Mittwoch (14.11.) die Eltern des Kindes sowie Beamte der Nationalpolizei ausgesagt. Am Donnerstag (15.11.) wird der wegen fahrlässiger Tötung beschuldigte Großvater des Babys verhört.

Nach den Aussagen der Eltern hatte der Großvater das Baby in den beiden Monaten zuvor regelmäßig, pünktlich und zuverlässig zur Kinderkrippe in Manacor gebracht. Der 56-Jährige hatte ein gutes Verhältnis zu seiner Enkelin. An dem Tag, an dem er das Mädchen im Auto vergaß, was zum Tod des Babys führte, bemerkte er seinen Fehler erst, als die Mutter ihr Kind von der Krippe abholen wollte und es nicht antraf. Die Mutter sagte vor Gericht aus, dass sie vom Großvater die ihr zustehende Entschädigung verlangen werde. Der Vater des Kindes verzichtete auf eine Entschädigung.

Auch eine Beamtin der Nationalpolizei schilderte den tragischen Vorfall am 10. August 2018. Demnach war es der Großvater, der das Baby schließlich tot in dem nahe der Wohnung des Opas geparkten Pkw aufgefunden hatte. Der 56-Jährige hatte es aus dem Auto genommen und wartete auf den Notarzt, der den Tod feststellte. Er sei verzweifelt gewesen und beteuerte, dass er das Mädchen im Auto vergessen hatte.

Am Donnerstag soll der Beschuldigte vor Gericht aussagen. Er wird von dem Anwalt Miquel Àngel Ordinas verteidigt. /tg