Ein Gericht in Palma de Mallorca hat am Mittwoch (28.11.) einen Kubaner zu einem Jahr und acht Monaten Haft verurteilt. Der Mann hatte 2009 einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht.

Bei dem Unglück starb ein Beamter der Guardia Civil, der mit dem Motorrad unterwegs war. Der Kubaner hatte bei einem Überholmanöver ausgeschert und das Motorrad übersehen.

Der Fahrer wurde nun wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Ihm konnten weder Alkohl- oder Drogeneinfluss noch eine Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern nachgewiesen werden. Zu dem Zeitpunkt nahm der Mann Medikamente gegen eine Depression. Ob und in welchem Umfang er die Tabletten am Unfalltag nahm, ist unklar.

Da der Unfallort jedoch auf einer geraden Strecke lag, sah es der Richter als erwiesen an, dass der Kubaner das Motorrad hätte sehen müssen.

Die Gerichtsverhandlung zog sich hin, da der Kubaner lange Zeit nicht aufzuspüren war. Nach einem dreimonatigen Krankenhausaufenthalt zog der Kubaner nach Miami. Ein Gericht in Inca begann 2014, dem Mann Vorladungen an seine alte Adresse in Alcúdia zu schicken, die dieser angeblich nicht erhielt.

Auf Nachdruck der Familie des Opfers stellte das Gericht 2016 eine internationale Suchanfrage aus. Im November 2017 nahm Interpol den Mann in Miami fest. In den USA kam er sieben Monate in Untersuchungshaft, anschließend weitere drei Monate in Madrid nach seiner Verlegung nach Spanien. /rp