Die drakonischen Strafen bei illegalen Häusern auf Mallorca scheinen ihre Wirkung nicht zu verfehlen. Nach einer Untersuchung des Inselrats von Mallorca reißen 90 Prozent der Besitzer von Immobilien, die ganz oder teilweise ohne Genehmigung sind, freiwillig ab, um sich einen Großteil der Sanktion zu sparen. Von 159 Abrissbescheiden, die der Inselrat 2017 und 2018 bislang ausstellte, sind 143 bereits ausgeführt worden, ohne dass weitere Strafen angedroht werden mussten.

Nach Ansicht des Direktors der zuständigen Stelle im Inselrat, Bartomeu Tugores, hat das System der Sanktionierung zu dieser Quote entscheidend beigetragen. "Diejenigen, die gegen die Bauvorschriften verstoßen haben, wissen, dass sie bis zu 90 Prozent der Strafe sparen können, wenn sie die Häuser in dem Moment abreißen, in dem der Bescheid eintrifft." Je länger die Besitzer allerdings mit dem Abriss warten, desto teurer wird die Saktion durch den Inselrat.

Der Consell hat in den vergangenen zwei Jahren eine regelrechte Offensive gegen illegale Häuser vor allem außerhalb geschlossener Ortschaften gefahren. Nach nur 16 Abrissbescheiden im Jahr 2016 wurden im vergangenen Jahr bereits 81 Bescheide verschickt. 2018 sind es bislang 78, Tugores geht aber davon aus, dass die Zahl des vergangenen Jahres in den kommenden Wochen noch übertroffen wird.

Die zuständige Stelle im Inselrat ist chronisch überlastet. Stand heute gibt es noch 793 Anzeigen wegen illegaler Bebauung, die noch nicht bearbeitet wurden. 153 Abrissbescheide stehen darüber hinaus fest, müssen aber noch verschickt werden. /jk