Die Erweiterung des Nationalparks Cabrera südöstlich von Mallorca ist in trockenen Tüchern. Der Rat der Nationalparks in Spanien will in seiner Sitzung vom 18. Dezember das Projekt, das eine Vergrößerung der Fläche von bislang 10.000 auf dann mehr als 90.000 Hektar vorsieht, offiziell genehmigen. Die anschließende Absegnung durch den spanischen Ministerrat und das spanische Parlament im kommenden Jahr gelten als so gut wie sicher.

Das bereits 2015 zu Beginn der Legislaturperiode initiierte Projekt war wieder konkret geworden, nachdem vor einigen Monaten die Regierung in Madrid gewechselt hatte. Cabrera - offiziell Gemeindeteil von Palma - wird zwar von der Landesregierung verwaltet. Über die Erweiterung muss aber das spanische Parlament entscheiden. Waren die Gespräche zuletzt von der konservativen Rajoy-Regierung auf Eis gelegt, kamen sie unter den Sozialisten wieder in Gang. Die spanische Umweltministerin Teresa Ribera stellte sich durch einen Besuch auf Cabrera auch symbolisch hinter das Projekt.

Die Vergrößerung ist nicht nur ein quantitativer, sondern auch ein qualitativer Sprung. Umfasst der Nationalpark schon jetzt eine große Meeresfläche, wird mit den zusätzlichen 80.000 Hektar Fläche die Unterwasserwelt bis zu einer Tiefe von rund 2.000 Metern geschützt. Argumentiert wird vor allem mit zwei Schutzfiguren, die im spanischen Nationalparkgesetz vorgesehen, in der Praxis aber noch nirgendwo umgesetzt sind - zum einen Tiefseekorallenriffe, zum anderen die Lebens-, Transit- und Reproduktionsgebiete von Delfinen und Walen.

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