Die konservative Volkspartei (PP) auf Mallorca und den Nachbarinseln hat erklärt, einem möglichen Pakt mit dem ultrarechten Parteibündnis Actúa-Vox für die kommende Legislaturperiode offen gegenüberzustehen. Wie der Partei-Sprecher Juan Manuel Lafuente mitteilte,werde die PP Koalitionsmöglichkeiten überdenken, "da die Linke mit Parteien wie Podemos oder Separatisten wie Més koaliert".

Die rechtspopulistische Partei Vox hatte am Sonntag bei den Regionalwahlen in Andalusien erstmals einen Wahlerfolg von zehn Prozent errungen. Es gilt als wahrscheinlich, dass die Partei auch in anderen Regionalparlamenten erfolgreich abschneiden wird. Auf den Balearen finden die nächsten Regionalwahlen im Mai 2019 statt. PP-Balearen-Vorsitzender Biel Company kündigte für Mai einen "Institutionenwechsel" an. Derzeit regiert auf den Inseln ein Linkspakt aus PSOE und Més mit Unterstützung der linken Partei Podemos. "Die Extremisten haben in ganz Europa Zuwachs und wir in der PP wollen weiter unsere mitte-rechts-Werte bewahren, ohne in ein Extrem zu gleiten", so Biel Company.

Wie Lafuente weiter betonte, bestünden zwar "schwere ideologische Diskrepanzen" zwischen der PP und Actúa-Vox. Dennoch sehe er die Wahlergebnisse in Andalusien als eine klare Mahnung an den sozialistischen spanischen Präsidenten Pedro Sánchez.

Xavier Pericay, Sprecher der liberalen Partei Ciudadanos auf den Balearen, wies ebenfalls darauf hin, dass man einen "Wechsel" in der Balearen-Politik anstrebe. Zwar sprach er nicht von möglichen Koalitionen, man sei aber bereit, diesen Wechsel anzuführen. /somo