Der von deutschen Unternehmern geplante Riesensolarpark bei Manacor auf Mallorca soll nicht gebaut werden. Man verzichte gegenüber den Behörden auf den Antrag, erklärten Vertreter des Bauträgers gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" am Donnerstag (6.12.). Angesichts von Problemen mit den Eigentümern des Landguts Santa Cirga sei das Projekt nicht durchführbar, so José Antoni Pérez, Projektleiter von KS Management.

Der geplante Solarpark, der beim Genehmigungsverfahren schon mehrere Änderungen durchgemacht hatte, sollte sich schon längst im Bau befinden. Das zwischenzeitlich deutlich geschrumpfte Projekt sah die Errichtung von 190.000 Solarzellenmodulen auf einer Fläche von 56 Hektar vor - ursprünglich waren einmal 90 Hektar im Gespräch. Umwelt- und Landschaftsschützer hatten gegen das Megaprojekt protestiert.

Inzwischen waren die bürokratischen Hürden praktisch alle genommen. Doch bereits Anfang November hatte das "Diario de Mallorca" von Problemen mit den Eigentümern berichtet - darunter Nachfahren des berühmten Bankiers Joan March Ordinas. So hätten die beiden Besitzer des zwischen Manacor und Porto Cristo liegenden Anwesens notariell erklärt, dass sie die Errichtung des Solarparks nicht zulassen, sofern sie nicht beide ihre Meinung ändern sollten. "Im Fall der Hälfte des Eigentums des Landguts kam keine Einigung über den Bau zustande", so jetzt Pérez.

Der Bau von Solarparks spielt eine zentrale Rolle beim Vorhaben der balearischen Linksregierung, den Anteil nachhaltiger Energien zu steigern und das Kohlekraftwerk Es Murterar vom Netz zu nehmen. Bislang stammen nur rund drei Prozent der auf Mallorca produzierten Energie aus nachhaltigen Quellen. In der Gemeinde Manacor sind derweil drei kleinere Solarparks geplant: Son Pere Andreu, Son Manteta und Son Moix. /ff