Die Unwetter-Katastrophe im Osten von Mallorca hat auf der Insel, in Spanien und auch in Deutschland große Solidarität ausgelöst. Viele Menschen suchen nach Möglichkeiten, sinnvoll zu helfen, ohne bei den Such- und Aufräumarbeiten zu stören.

Überschwemmung auf Mallorca: Wie kann ich helfen?

Am stärksten betroffen ist die Ortschaft Sant Llorenç im Osten der Insel. Die Arbeit von freiwilligen Helfern wurde zunächst im Kulturzentrum Espacio 36 im Dorf koordiniert, am Donnerstagmittag wurde als neue Anlaufadresse das Rathaus genannt. Mittlerweile gilt folgende Order: Freiwillige können sich unter der Telefonnummer 012 melden. Für Freitag werden keine Freiwilligen mehr gesucht. Für Samstag und Sonntag sind hingegen noch Helferplätze frei. Stellen Sie sich mit Kleidung und Schuhwerk auf schlammige Straßen ein.

Gibt es ein offizielles Spendenkonto für die Opfer auf Mallorca?

Ja. Wie das Rathaus im Ort Sant Llorenç am Donnerstag mitteilte, wurde ein Spendenkonto für die Überschwemmungs-Opfer auf Mallorca eingerichtet.

Die Kontoverbindung bei der Sparkasse La Caixa lautet:

ES 86 2100 0161 8802 0018 8265

Was brauchen die Familien vor Ort?

Während die Rettungskräfte weiter nach Vermissten suchen, beginnen im Dorf die Aufräum- und Putzarbeiten. Diese kann man auch durch Sachspenden unterstützen. Gebraucht werden insbesondere Eimer, Besen und Kehrschaufeln (die mit dem Stab, wie sie auf Mallorca typischerweise verwendet werden).

Sie werden am Donnerstag (11.10.) in Palmas Stadtviertel Son Ferriol gesammelt. Zwischen 9.30 und 13.30 Uhr sowie von 16 bis 20.30 Uhr können die genannten Putzgeräte im Vereinsheim (Casal de barri) abgegeben werden. Adresse: Carrer Sant Joan de la Creu 43, Son Ferriol, Palma de Mallorca.

Die Koordinatioren bitten darum, keine anderen Putzmittel oder Sachspenden abzugeben. Auch Nahrungsmittel und Decken seien ausreichend vorhanden.

Soli-T-Shirts aus Sant Llorenç auf Mallorca

Ein örtlicher Jugendverband aus Sant Llorenç verkauft T-Shirts, um den Opfern im Dorf zu helfen. Der Verein Granots & Sopes organisiert für gewöhnlich kulturelle Veranstaltungen, Konzerte oder Sportevents im Dorf.

Nun verkaufen sie für 10 Euro ein Soli-T-Shirt, das vom Künstler Toni Galmés aus Manacor gestaltet wurde. Die Erlöse sollen den Opfern in Sant Llorenç gespendet werden. Infos gibt es unter der E-Mail granotsisopes@gmail.com oder auf der Facebook-Seite der Gruppe.

Gibt es staatliche Hilfe für die Betroffenen?

Der Osten Mallorcas soll zur Notfallregion deklariert werden. Darüber entscheidet der spanische Ministerrat und erlässt dafür ein eigenes Gesetz. Das hat dann zur Folge, dass die Geschädigten aus einem großen dafür vorgesehenen Topf aus Madrid entschädigt werden. Über die Mittel verfügt das spanische Innenministerium.

In der Praxis sind die daran geknüpften Hoffnungen jedoch meist überzogen. Zunächst beginnen die Verhandlungen mit den jeweiligen Versicherungen. Gut verdienende Zweithausbesitzer auf der Insel dürften von solchen Mitteln wahrscheinlich nicht profitieren. /tg