Spaniens neue rechte Partei Vox schickt einen prominenten Ex-General in den Wahlkampf um das Bürgermeisteramt der Balearen-Hauptstadt Palma de Mallorca. Fulgencio Coll befahl von 2008 bis 2012 das spanische Heer. Nun kandidiert er in dem rechten Parteienbündnis Actúa-Vox. Das gab der Balearen-Vorsitzende von Actúa Vox, Jorge Campos, am Donnerstag (13.12.) bekannt.

Fulgencio verspricht eine Kehrwende in der bisherigen Sprachpolitik und spricht sich gegen das Gesetz zur Vergangenheitsbewältigung aus. Er wolle Steuern senken und dafür auch selbst auf sein Gehalt verzichten. Das rechte Parteienbündnis setzt sich für einen starken Zentralstaat und gegen den Unterricht in Regionalsprachen ein. Die Kompetenzen in den Politikbereichen Gesundheit und Erziehung sollten in Madrid liegen. Fulgencio bezeichnete sich selbst als "verfassungstreu". Extremisten hätten in der Partei keinen Platz.

Der Verband Actúa ging ursprünglich aus einer konservativen Bürgerinitiative auf den Balearen hervor, dem Círculo Balear. Die rechtspopulistische Partei Vox wurde 2013 spanienweit von ehemaligen Mitgliedern der Volkspartei (Partido Popular) gegründet. Im Dezember 2018 wurden bei den vorgezogenen Regionalwahlen in Andalusien erstmals Vox-Vertreter in ein Regionalparlament gewählt. Am 26. Mai 2019 finden in ganz Spanien Kommunalwahlen statt. Gleichzeitig werden in 13 spanischen Regionen neue Landesparlamente gewählt. Die Wahlen fallen zudem mit den Wahlen für das Europaparlament zusammen.