Polizei, Pflichtverteidiger und Sozialarbeiter auf den Balearen fordern Verstärkung an, nachdem in den vergangenen Tagen sechs Flüchtlingsboote mit über 60 Personen an Bord die Inseln Ibiza und Mallorca erreichten.

In der Nacht auf Mittwoch (5.12.) hatten Guardia Civil und Küstenwache drei Boote vor Ibiza und eins vor Mallorca entdeckt. Am Donnerstag (6.12.) kamen zwei weitere Flüchtlingsboote vor Ibiza an. Insgesamt gehen die Behörden von über 60 mutmaßlich illegalen Einwanderern aus. 47 wurden bislang festgenommen. Elf von ihnen gaben an, minderjährig zu sein. Weitere Insassen der Boote werden noch gesucht.

Insbesondere auf der Nachbarinsel Ibiza fehlt es an Personal, die Herkunft und das Alter der festgenommenen Personen zu prüfen. Polizei, Pflichtverteidiger und Sozialarbeiter forderten Verstärkung der Behörden auf Mallorca und dem spanischen Festland an. Die Immigranten werden in der Regel in Auffanglanger nach Valencia, Barcelona oder Madrid gebracht und wenn möglich ins Herkunftsland abgeschoben.

Auf den Balearen kommen regelmäßig kleine Boote an, vor allem aus Nordafrika. In diesem Jahr waren es bislang 18: zehn auf Mallorca, sechs auf Ibiza und je eines auf Menorca und Formentera. An Bord waren zusammen über 150 Personen. Damit nimmt diese Form der Einwanderung im Vergleich zum Vorjahr wohl deutlich ab. 2017 waren 23 Boote mit 260 Personen an Bord aufgegriffen worden. /tg