Die Antikorruptionsstaatsanwaltschaft auf Mallorca fordert eine Haftstrafe von acht Jahren und sechs Monaten für Disco-König Bartolomé. Der Unternehmer, der bereits ein Jahr in Untersuchungshaft saß und sich derzeit gegen Kaution auf freiem Fuß befindet, soll unter anderem wegen der mutmaßlichen Delikte der Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung, der Bestechung und der Erpressung auf der Anklagebank Platz nehmen, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" am Montag (17.12.) berichtet.

Neben Cursach selbst sollen zudem weitere Manager und Angestellte seines Unternehmens sowie Politiker, Angestellte der öffentlichen Verwaltung und Polizisten angeklagt werden. Insgesamt ist von 24 Angeklagten die Rede. Im Kern wird dem Hauptangeklagten vorgeworfen, mittels der Kontrolle der Ortspolizei gegen unliebige Konkurrenten vorgegangen zu sein - während Cursach vor Inspektionen gewarnt worden sei, hätten andere Lokale besonders oft Besuch von den Inspektoren bekommen. Seinen Einfluss habe der Unternehmer auch im balearischen Tourismusministerium sowie in den Rathäusern von Palma de Mallorca und Calvià geltend gemacht. Angestellte seien bestochen und unter Druck gesetzt worden, um Entscheidungen im Sinne der Unternehmensgruppe zu treffen.

Zu der Gurppe gehören neben dem Megapark an der Playa de Palma auch die Discothek Tito's am Paseo Marítimo in Palma, das BCM in Calvià sowie der Sportkomplex Megasport.

Für Schlagzeilen sorgte der Fall zuletzt, nachdem Polizeibeamte unter Verweis auf die angebliche Veröffentlichung vertraulicher Unterlagen das Handy des Gerichtsreporters des "Diario de Mallorca" eingefordert hatten. Die Folge auf diesen Angriff auf die Pressefreiheit war eine breite Protestwelle. /ff

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