Die zwei Journalisten, deren Handys im Zuge der Ermittlungen im Korruptionsfall Cursach auf Mallorca konfisziert worden waren, sollen diese zurückerhalten. Das hat der zuständige Untersuchungsrichter Miguel Florit entschieden.

Die Maßnahme, von der neben einer Journalistin der Agentur Europapress der Gerichtsreporter der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" betroffen war, hatte für breite Empörung gesorgt und wurde als Frontalangriff auf die Pressefreiheit interpretiert. Beide Medien klagten gegen die Konfiszierung wegen Verletzung der Informationsfreiheit und des Berufsgeheimnisses.

Die beiden Journalisten waren laut "Diario de Mallorca" am vergangenen Montag (24.12.) telefonisch informiert worden, dass sie ihre Handys bei Gericht abholen könnten. Die Medien verlangten daraufhin, offiziell darüber informiert zu werden, ob und in welcher Form Daten ausgelesen und verarbeitet worden seien.

Bartolomé Cursach steht im Verdacht, durch Bestechung von Beamten, Polizisten und Politikern über Jahre hinweg eine Vorzugsbehandlung seiner Gruppe (Tito's, Pachá, Megapark, Megasport) durch die öffentliche Verwaltung genossen zu haben. Nach rund einem Jahr in Untersuchungshaft war er im April unter Auflagen auf freien Fuß gekommen. Gegen ihn wird weiter ermittelt. Die genauen Hintergründe, warum die Handys der Journalisten konfisziert wurden, blieben unklar - kurz darauf war jedoch auch ein Polizeiinspektor vorläufig festgenommen worden, dem der Vorwurf des Geheimnisverrats im Fall Cursach gemacht wird. /ff

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