Miguel Florit, der Richter, der den Prozess gegen den Discokönig Bartolomé Cursach führt, hat am Freitagvormittag (4.1.) die von der Justiz beschlagnahmten Journalisten-Handys zurückgegeben. Zuvor hob Florit die umstrittene richterliche Anweisung auf, die zur Beschlagnahmung der Mobiltelefone, Dokumente und Computer geführt hatte. Den betroffenen Redakteuren wurden sämtliche Materialien in versiegeltem Zustand ausgehändigt und schriftlich garantiert, dass die konfiszierten Gegenstände nicht angerührt, also nicht untersucht worden seien.

Hintergrund: MZ-Verlag verklagt Cursach-Richter

Der Vorfall hatte in ganz Spanien zu einem Aufschrei wegen Verstoß gegen den journalistischen Quellenschutz und damit gegen die Pressefreiheit ausgelöst. Die beiden betroffenen Redakteure, Kiko Mestre von der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" und Blanca Pou von der Nachrichtenagentur Europa Press, werden selber keiner Straftat verdächtigt. Ihre Arbeitsmaterialien im Fall Cursach wurden beschlagnahmt, um herauszufinden, wer ihnen vertrauliche Unterlagen aus der Ermittlungsakte zugespielt hatte. Kurz darauf wurden zwei Polizeiinspekteure festgenommen, die an den Ermittlungen gegen Cursach beteiligt waren. /tg