In keiner Region in Spanien gibt es so viele Swimming-Pools pro Einwohner wie auf Mallorca und den Nachbarinseln. Das geht aus einer Studie der Forschungsgesellschaft "Clúster de la Industria Química de Balears" (CliQIB) hervor. Das klingt schön, kann aber gefährlich sein, warnen jetzt Forscher der Balearen-Universität.

Von den insgesamt 72.000 Pools und Schimmbädern waren 2016 laut CliQIB 2.600 öffentlich oder zur touristischen Nutzung gedacht, fast 70.000 sind privat. Die Balearen-Universität kommt bei einer Auswertung von Daten aus dem Jahr auf insgesamt rund 62.500 Swimming-Pools, von denen nur 5 Prozent zu Hotels gehören. In einem jetzt veröffentlichten wissenschaftlichen Bericht warnt Macià Blázquez von der Fakultät für Geografie davor, dass die Pools eine Gefahr für die ohnehin begrenzten Wasserreserven der Inseln darstellen: Laut seinen Berechnungen verdampften in den Schwimmbädern jährlich rund 5 Milliarden Liter Wasser auf den Balearen - allein auf Mallorca seien es 3,2 Milliarden Liter.

Auch die Zunahme an neugebauten Pools untersuchte Blázquez. Zwischen 2006 und 2015 kamen jährlich rund 1.600 pro Jahr hinzu, was ein Mehr an Wasserverlust durch Verdunstung von 32 Prozent bedeutet. "Jährlich verdampft in den Pools etwa ein Drittel des Wassers, das die Stauseen Cúber und Gorg Blau maximal fassen können", so sein Vergleich. In besonders trockenen Jahren sei es sogar noch mehr. "Jeder Einzelne sollte sich bewusst machen, wie viel Wasser auf den Inseln verschwendet wird und wie wichtig es ist, Sparmaßnahmen einzuleiten." Kritisch betrachtet Blázquez zudem den Boom der privaten Ferienvermietung und dem Trend zum Zweithaus, da so die Anzahl neuer Pools weiter steige. /somo