Das neue Abfallgesetz für Mallorca und die Nachbarinseln ist durch. Mit den Stimmen der Linksregierung wurde das Gesetz, das als eines der ambitioniertesten in Spanien gilt, am Dienstag (29.1.) im Balearen-Parlament verabschiedet. Zum ersten Mal gibt es damit auf den Inseln eine Handlungsgrundlage, um die Abfallmenge in den kommenden Jahren sukzessive herunterzufahren. Das Gesetz deckt weite Bereiche ab. So sollen beispielsweise nur noch Kaffeekapseln in der Verkauf kommen, die biologisch abbaubar sind.

Neben den Kaffeekapseln sollen ab Januar 2021 - ursprünglich war bereits 2020 geplant - auch Feuerzeuge, Rasierklingen, Druckerpatronen oder Toner verboten werden, die nur einmal benutzt werden können. Auch das Plastik der Ohrstäbchen und Lolis muss dann aus wiederverwertbaren Materialien angefertigt sein. Die Feuchttücher, die regelmäßig die Abwasserrohre verstopfen, sollen ab 2021 mit Hinweisen auf ihre Umweltverträglichkeit versehen werden.

Auch die Recycling-Quote wird in den nächsten Jahren spürbar steigen müssen, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. So sollen in den Gemeinden der Insel bis 2012 mindestens 50 Prozent des Papier-, Glas-, Plastik- und Biomülls recycelt werden. 2030 sollen es dann schon 65 Prozent sein.

Zu den Zielen des Gesetzes gehört auch, den Verbrauch von Wasserflaschen aus Plastik drastisch zu reduzieren. Unter anderem sollen Bars und Restaurants dazu verpflichtet werden, ihren Kunden kostenlos Leitungswasser anzubieten. In öffentlichen Gebäuden soll der Verkauf von Einweg-Wasserflaschen verboten werden, ausgenommen davon sind nur Gesundheitszentren und Krankenhäuser. Stattdessen sollen dort Trinkwasserspender aufgebaut oder wiederverwendbare Behälter benutzt werden.

Auch etwa bei Sportveranstaltungen, die von der jeweiligen Gemeinde organisiert werden, soll nach Alternativen zu den bisher häufig ausgegebenen kleinen Wasserfläschchen gesucht werden. Ab Januar 2021 werden auch Plastikteller, Plastikbesteck, Plastikbecher und Plastikstrohhalme verboten, sofern sie nicht kompostierbar sind. Auch in Bars und Restaurants dürfen diese Gegenstände nicht mehr benutzt werden. Ausnahmen gelten für die Mitnahme von Speisen aus dem Restaurant. Darüber hinaus sollen Lokale dazu verpflichtet werden, ihren Kunden übrig gebliebene Speisen nach Hause mitzugeben, sofern diese das verlangen.

Die Verabschiedung des Gesetzes sorgte vor allem bei Umweltschutzorganisationen für Zuspruch. Der Gob jubelte, dass die Balearen mit dem neuen Gesetz "zu einem nationalen und internationalen Vorbild in Sachen Müllvermeidung" werden. /jk