Der am Mittwoch (23.1.) an der Playa de Palma auf Mallorca festgenommene mutmaßliche Brandstifter war womöglich nur ein kleiner Fisch. Davon geht die Nationalpolizei aus, nachdem der Mann am Donnerstag (24.1.) dem Haftrichter vorgeführt wurde. Die Ermittler durchsuchten auch die Wohnung des Verdächtigen und beschlagnahmten Material, das noch ausgewertet werden muss. Die Aufnahmen einer Sicherheitskamera an der Playa de Palma belasten den Mann.

Von den über 300 abgefackelten Mülltonnen der vergangenen Monate sei der nun Festgenommene vermutlich nur für rund ein halbes Dutzend verantwortlich. Die Polizei geht davon aus, dass mehrere Trittbrettfahrer einen oder mehrere in Palma agierende Feuerteufel imitieren. Bei dem nun Festgenommenen handelt es sich um einen 39-jährigen und mehrfach vorbestraften Spanier, der beim Verhör am Donnerstag die Aussage verweigerte. Der zuständige Richter hat eine Untersuchungshaft angeordnet und ihn vorerst nicht auf freien Fuß gelassen.

Video: Die Spuren des Feuerteufels

Bilanz: Ein Verletzter, über 300 Mülltonnen, 10 Autos

In den vergangenen Monaten brannten an der Playa de Palma und in anderen Teilen der Balearen-Hauptstadt Palma de Mallorca immer wieder Autos, Motorräder und vor allem Mülltonnen. Über 300 Abfallbehälter gingen in Flammen auf. Zehn Autos fielen den Flammen zum Opfer. Auch an Hausfassaden entstand erheblicher Schaden.

In einem Fall erlitt ein Mann eine schwere Rauchvergiftung, weil der Qualm der brennenden Mülltonnen ins Fenster seines Schlafraums eindrangen.

Die Polizei tappte lange Zeit im Dunkeln. In den vergangenen Tagen wurden die Fahndung intensiviert. Nationalpolizei und die Ortspolizei kooperierten bei der Suche. Insgesamt waren mehr als hundert Beamte im Einsatz. /tg