Der Inselrat von Mallorca hat ein Projekt zum Bau des seit langem geforderten Fluchtstollens für den Sóller-Tunnel vorgestellt. Er soll knapp 25 Millionen Euro kosten und innerhalb von zweieinhalb Jahren gebaut werden. Damit werde das Bauwerk endlich an die geltenden Sicherheitsvorschriften angepasst, hieß es bei der Vorstellung der Pläne am Freitag (1.2.).

Nach dem Studium möglicher Alternativen wurde beschlossen, dass der Rettungstunnel an der Westseite des drei Kilometer langen Haupttunnels verlaufen soll. Geplant ist, dass im Abstand von rund 300 Metern insgesamt neun Notausgänge vom Haupttunnel in den Fluchtstollen führen. Laut dem Projekt beträgt der Abstand zwischen beiden Röhrenachsen 20 Meter. Der Durchmesser des neuen Bauwerks soll fünf Meter betragen, die Breite vier Meter, die Höhe maximal drei Meter - so könnte der Rettungstunnel sowohl von Personen, als auch von Fahrzeugen benutzt werden.

Inselratspräsident Miquel Ensenyat betonte, dass der Rettungstunnel zu hundert Prozent mit öffentlichen Mitteln finanziert werde - im Gegensatz zum Haupttunnel, für dessen Benutzung eine Firma bis Ende vergangenen Jahres Mautgebühren erhob. Der Tunnel werde sicher und gratis sein. Fließen sollen die Gelder aus Madrid, man verhandle mit dem spanischen Infrastrukturministerium. Zunächst aber muss das Projekt von der balearischen Umweltkommission genehmigt werden.

Der Sóller-Tunnel ist die längste Unterführung der Insel und verbindet das Orangental mit dem Rest von Mallorca - Autofahrern erspart er die Fahrt über die Passstraße. /ff