Auch nachdem die drei Wochen lang vermissten Segler nach Palma de Mallorca zurückgekehrt sind, bleiben Fragen über ihr Verschwinden offen. Die drei Männer haben sich am Samstag (9.2.) erstmals geäußert. So sei ein Sturm für das Abweichen von der Route verantwortlich gewesen.

Die Männer waren am 5. Januar von der Insel aus mit dem geliehenen Segelboot "Dream Land" in See gestochen. Eigentlich wollten die Männer nach Italien segeln, was der Eigentümer jedoch wegen einer mangelnden Zulassung untersagte. Ibiza sollte dann das Ziel sein. "Wir wollten aus Spaß einfach eine Runde drehen", sagte einer der Männer den spanischen Medien.

Für den Tag der Abfahrt hatte der spanische Wetterdienst Aemet eine Unwetterwarnung ausgegeben. Dennoch ließen sich die erfahrenen Skipper vom Unwetter überraschen. "30 Seemeilen südöstlich von Mallorca sind wir in den Sturm geraten und haben den Kurs geändert, damit wir nicht kentern", sagte Steuermann Álvaro Aguirre.

Der neue Kurs war plötzlich doch das anfängliche Ziel: Italien. Die Aussagen der Besatzung sind widersprüchlich. Bei einem der Segler habe man Kehlkopfkrebs entdeckt, hieß es an anderer Stelle über ihre Fahrt nach Italien.

Unterwegs ist das Hauptsegel der "Dream Land" kaputt gegangen und die Segler mussten mit einem Hilfssegel weiterfahren. Einen Notruf setzten sie nicht und reagierten ebenso wenig auf Funksignale, die die Suchtrupps nach ihnen schickten. Angeblich seien zwei Handys und ein Satellitentelefon bei einer heftigen Welle ins Meer gefallen. SOS funkten sie nicht, da "man 18.000 Euro Gebühren dafür bezahlt."

Die Guardia Civil ermittelt, ob es sich bei den Seglern um Drogenschmuggler handelt. Zwei der drei Segler sind vorbestraft. Die Beamten haben das Schiff mit Spürhunden durchsucht - das Ergebnis ist noch unbekannt.

Für die Schäden am Boot und die verspätete Abgabe - der Eigentümer hatte bereits Anzeige wegen Diebstahls gestellt - müssen die Männer 7.300 Euro bezahlen. "Wir gehen gleich zur Bank und holen das Geld." /rp