Dieser Artikel erschien erstmals im November 2019.

Der durch den Klimawandel ansteigende Meeresspiegel raubt Mallorca in den kommenden Jahrzehnten einen großen Teil des Strandes. "Wir wissen, dass ein Anstieg von 80 Zentimetern dramatische Auswirkungen auf die Sandstrände hätte. Mehr als die Hälfte der aktuellen Strand-Fläche würde verschwinden", erklärt Gabriel Jordà, der im Balearischen Meeresforschungsinstitut (COB) die Auswirkungen des Klimawandels erforscht, gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca".

"Wir haben zwei verschiedene Szenarien in Betracht gezogen", erklärt Jordà in Hinblick auf die Veränderungen bis zum Jahr 2100. Die pessimistischere Analyse geht von einem Anstieg von 80 Zentimetern aus, sofern die weltweiten Schadstoffemissionen unkontrolliert anhalten. Für den Fall, dass sich die Staaten auf eine radikale Reduzierung der Emissionen einigen und diese auch durchsetzen, würde die Auswirkungen gebremst und der Anstieg "45 bis 50 Zentimeter" betragen, errechnete der Forscher.

Weniger stark seien Strände betroffen, deren Sand gröber und der Steigung stärker sei. "Das Problem liegt darin, dass wir viele Strände mit feinem Sand haben, wie am Es-Trenc-Strand, in Arenal oder Cala Millor. Dieser werden besonders stark betroffen sein."

Hintergrund: Wenn Mallorcas Strände verschwinden

Auch wenn sich die Analyse auf das Jahr 2100 bezieht, werden die Auswirkungen weit vor Ende des Jahrhunderts zu spüren sein, sagt der COB-Wissenschaftler voraus, der die Studien in einem internationalen Netzwerk betreibt. Für den Tourismus seien die Folgen katastrophal. /tg