Auf Mallorca gibt es insgesamt 70 Sturzbäche - 15 mehr als bislang bekannt. Zu diesem Ergebnis sind zumindest die Autoren eines neuen Buchs über die "torrentes" gekommen. Einige der bislang unbekannten Sturzbäche seien nur ein paar Meter lang, schreiben Josep Barceló und Miquel Trias in der zweiten Auflage von "Guia torrentera de Mallorca".

Auf Mallorca gibt es offiziell keine Bäche. Die "torrentes", die sich vor allem im Gebiet der Tramuntana befinden, führen nur nach Regenfällen Wasser, anschließend trocknet des Flußbett wieder aus. Deswegen wird auch oft ihre Gefahr unterschätzt, wenn sie nach starken Regenfällen zu reißenden Bächen anschwillen können.

Die Sturzbäche ziehen laut den Autoren Ausflügler aus der halben Welt an. Als der spektakulärste gilt der Gorg Blau-sa Fosca - sein mehr als zwei Kilometer langer Lauf ist nur etwas für erfahrene Freizeit-Sportler. Als längster "torrente" gilt der Gorg des Diners mit seinen vier Kilometern.

Die Erkundung der Sturzbäche hatte in den 1960er Jahren begonnen. Typisch für die Fauna ist der Ferreret, eine nur auf Mallorca heimische Geburtshelferkröte. Einige "torrentes" verlaufen auch durch Palma. Traurige Berühmtheit erlangten Mallorcas Sturzbäche auch durch die Flutkatastrophe von Sant Llorenç im vergangenen Jahr. /ff