"Das einzige, was sie jetzt machen können, ist dafür zu sorgen, dass sich das Feuer nicht weiter ausbreitet." Das sind die Worte von Joan Pol, Brand- und Katastrophenschutzspezialist auf Mallorca, der sich zum Zeitpunkt des Brands in Notre Dame in Paris etwa 400 Meter von der Kathedrale entfernt aufhielt. Zusammen mit dem katalanischen Experten Oriol Vidal nahmen sie - völlig unabhängig vom Brand in Notre Dame - in Paris an einem europaweiten Kongress zum Katastrophenschutz teil. Pol erhielt die traurigen Nachrichten so aus erster Hand.

Die ersten Eindrücke der Fachleute waren eher pessimistisch. "Den Brand kann man nicht unter Kontrolle bringen", sagte er am Montagabend (15.4.) im Interview mit der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca", "dieses Feuer ist sehr schwer zu bekämpfen". Aufgrund der großen Höhe des Brandherdes, könne man die Flammen nicht löschen, sondern lediglich dafür sorgen, dass sie sich nicht weiter ausbreiten, fügt Pol hinzu, der vielen Mallorquinern bekannt ist, weil er bei der Überschwemmungskatastrophe 2018 auf Mallorca die Arbeit der Rettungskräfte koordinierte.

Die sehr pessimistischen Einschätzungen der Fachleute wurden in den Morgenstunden am Dienstag (16.4.) etwas relativiert. Nach stundenlangen Bemühungen der Feuerwehr hieß es, dass sich das Feuer nicht mehr weiter ausbreite und nur noch einzelne Glutherde gelöscht werden müssten. /tg