Die balearische Landesregierung hat drei Golfplätzen auf Mallorca insgesamt 444.180 Euro in Bußgeldern wegen der illegalen Entnahme von Grundwasser aufgebrummt. Wie aus einer Pressemitteilung vom Freitag (19.4.) hervorgeht, ist davon besonders die Anlage Son Gual bei Palma betroffen. Hier werden 415.800 Euro fällig. Son Gual gehört dem deutschen Unternehmer Adam Pamer.

Die Bewässerung der über 20 Golfplätze auf Mallorca ist umstritten. Umweltschützer verdächtigen die Betreiber seit Jahren, die fragilen Grundwasservorkommen weiter zu beeinträchtigen. Die Golfclubs verweisen darauf, dass sie zur Bewässerung der Plätze nur Brauchwasser verwenden und beklagen sich über deren schlechte Qualität.

Son Gual soll zwei illegale Brunnen gebohrt und daraus Grundwasser entnommen haben. Erschwerend hinzu kommt laut dem balearischen Umweltministerium, dass die Grundwasservorkommen in dieser Gegend rückläufig und nur für den Hausgebrauch freigegeben sind. Zudem sei Son Gual an das städtische Wassernetz von Emaya sowie an einen landwirtschaftlichen Bewässerungsverbund angeschlossen, könne also keine unzureichende Wasserversorgung anführen. Der Golfclub, der als einer der besten auf Mallorca gilt, muss die Brunnen nun wieder schließen und versiegeln.

Son Gual soll außerdem vier Bohrstellen, die nur als Probebohrungen genehmigt worden waren, zur weiteren Grundwasserentsorgung genutzt und dies auch zugegeben haben. Eine Stellungnahme von Son Gual war am Freitagabend nicht mehr zu erhalten.

Weitere, wenn auch geringere Bußgelder hat das Umweltministerium den Plätzen von Pollença und Maioris (Gemeinde Llucmajor) auferlegt. Golf Pollença soll 25.860 Euro wegen unerlaubter Grundwasserentnahme zur Bewässerung des Golfplatzes zahlen. Golf Maioris muss, ebenfalls wegen unerlaubter Grundwasserentnahme, 4.200 Euro zahlen, kann aber einen 40-prozentigen Nachlass in Anspruch nehmen, weil die Leitung den Verstoß zugab.

In der Vergangenheit war auch Golf Andratx in das Visier der Inspektoren des Umweltministeriums geraten. /ck