Es ist nicht das erste Mal, dass Umweltschützer und andere Gruppierungen mobil machen gegen den massiven Kreuzfahrt-Tourismus auf Mallorca. Nun haben sich aber erstmals 23 Vereinigungen in einer gemeinsamen Erklärung zusammengeschlossen und fordern drastische Maßnahmen. Basis für das Manifest war eine Unterschriftensammlung in Palma de Mallorca.

Wichtigste Forderung: In Zukunft soll nur noch ein Kreuzfahrtschiff pro Tag im Hafen festmachen dürfen. Darüber hinaus soll auch die Zahl der Kreuzfahrturlauber an Bord beschränkt werden. Die Gruppierungen wollen maximal 4.000 Urlauber am Tag empfangen. Das bedeutet, Schiffe wie die "Symphony of the Seas" oder die "Harmony of the Seas" mit ihren über 6.000 Passagieren könnten in Palma nicht mehr anlegen.

Die Kreuzfahrtgegner fordern außerdem von der Hafenverwaltung der Balearen eine tägliche und wahrheitsgetreue Kontrolle der Umweltbelastung, die von den Schiffen ausgeht. Marga Ramis von der Umweltschutzorganisation Gob, wirft der Hafenbehörde vor, mit nicht repräsentativen Parametern zu arbeiten.

Auch eine Touristensteuer von 5 Euro am Tag fordern die Umweltschützer. Bisher zahlen die Kreuzfahrttouristen 2 Euro. Außerdem solle das Mittelmeer, genauso wie die Nordsee und die Ostsee, zu einem Gebiet der Emissionskontrolle erklärt werden.

Vor allem die Altstadt von Palma wird im Sommer von den Kreuzfahrttouristen besucht. Im vergangenen Jahr kamen 2,6 Millionen, die allermeisten davon zwischen Juli und September. 2016 waren es noch 1,8 Millionen Gäste. /jk