Nach komplizierten Verhandlungen stehen nun auch auch die Regierungsbündnisse in den Gemeinden auf Mallorca mit schwierigen Mehrheitsverhältnissen - gerade rechtzeitig für die Amtseinführung in den Rathäusern der Insel am Samstag (15.6.). Während in einigen Kommunen auf Mallorca schon am Wahlabend (26.5.) feststand, wer regieren würde, erwies sich die Stimmverteilung in anderen Gemeinden als komplizierter.

So zum Beispiel in Andratx. Dort wurde die konservative Volkspartei (PP) zwar erneut stärkste Partei, kam aber statt auf 6 nur noch auf 5 Mandate. Ohne Erfolg verhandelte Spitzenkandidatin Estefanía Gonzalvo mit den rechtsliberalen Ciudadanos und der Regionalpartei El Pi. Deren Spitzenkandidatin Katia Rouarch, die auch bislang Bürgermeisterin war, einigte sich stattdessen mit Sozialisten und Més auf ein Regierungsbündnis. Rouarch bleibt jedoch nur ein Jahr im Amt, danach gibt sie an Joan Manera von Més ab. Die beiden letzten Jahre soll dann der Sozialist Toni Mir in Andratx regieren.

Rouarch verwies gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" auch auf millionenschwere Entschädigungsforderungen, die in Folge früherer Bauskandale auf die Gemeinde zukämen und bei denen Andratx auf die Hilfe der übergeordneten, ebenfalls links regierten Institutionen angewiesen sei.

In der Gemeinde Llucmajor dagegen gibt Links an Rechts ab: Für das bisherige Bündnis aus Sozialisten, Més und El Pi gibt es keine Mehrheit mehr. Die PP fiel zwar von 8 auf 5 Mandate, ist aber weiterhin stärkste Partei und wird nun im Bündnis mit Ciudadanos, Llibertat Llucmajor und ASI in der Minderheit regieren. Pikant: Für die Amtseinführung ist auch die Rechtspartei Vox nötig. /ff