Frauenrechtsinitiativen auf Mallorca haben nach der mutmaßlichen Vergewaltigung einer Deutschen in Cala Ratjada, an der mehrere Landsleute beteiligt gewesen sein sollen, zu Protestkundgebungen aufgerufen. Die Proteste sollen zeitgleich am Montag (8.7.) ab 20 Uhr auf dem Rathausplatz in Palma de Mallorca sowie auf der Plaza de Sa Bassa in Manacor stattfinden.

"Wir wollen keine Schweigeminuten mehr, wir wollen Taten", heißt es in dem Aufruf auf der Facebook-Seite der Initiative Feministes en Acció. Die Übergriffe gegen Frauen dürften nicht ungesühnt bleiben. Die Initiatoren spielen dabei auf ähnliche Fälle in Spanien an, die weite Teile der spanischen Gesellschaft empört hatten.

Zu der mutmaßlichen Vergewaltigung in Cala Ratjada war es Mitte vergangener Woche gekommen. Die Polizei nahm noch am frühen Morgen vier deutsche Tatverdächtige auf dem Flughafen von Mallorca fest, bevor sie ihren Rückflug antreten konnten. Einer der jungen Männer kam noch am gleichen Tag wegen eines Alibis frei, kurz darauf nahm die Polizei einen weiteren Verdächtigen fest. Die zwei Hauptverdächtigen wurden am Wochenende ohne Möglichkeit einer Kaution in Untersuchungshaft eingewiesen. Zwei weitere Verdächtige wurden unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt.

Während die Beschuldigten laut MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" ihre Unschuld beteuerten - die 18-Jährige habe dem Sex zugestimmt - bekräftigte das Opfer seine Aussage. Einer der jungen Männer soll die Urlauberin vergewaltigt haben, während ein zweiter sie festhielt. Eine gynäkologische Untersuchung im Landeskrankenhaus Son Espases, bei der Anzeichen von Gewaltanwendung festgestellt wurden, stützt diese Aussage. /ff