An mehreren Orten auf Mallorca haben am Montagabend (8.7.) Hunderte Personen gegen sexuelle Gewalt demonstriert. Auslöser war die mutmaßliche Vergewaltigung einer deutschen Urlauberin am vergangenen Mittwoch (3.7.) in Cala Ratjada.

In Palma de Mallorca, Manacor, Son Servera und Cala Ratjada hatten Aktivistinnen der Feministischen Bewegung auf Mallorca zu den Protesttreffen aufgerufen. Unter anderem forderten sie härtere Strafen für die Beteiligten an Gruppenvergewaltigungen. "Ich will nicht mutig sein, sondern frei", war auf mehreren Spruchbändern zu lesen.

"Die Opfer von Vergewaltigungen oder sexuellem Missbrauch sind nicht genügend geschützt", kritisierte die Sprecherin des Movimiento Feminista auf Mallorca, Neus Tur bei einer Rede. "Der Staat sollte der Justiz mehr Möglichkeiten an die Hand geben."

Neben dem Fall der 18-jährigen deutschen Urlauberin, die Mitte vergangener Woche von zwei Landsleuten in einem Hotel in Cala Ratjada vergewaltigt worden sein soll, nahmen die Demonstranten auch Bezug auf einen Fall, der aktuell vor Gericht verhandelt wird - den einer 14-Jährigen, die im Oktober 2016 mutmaßlich von sieben Männern im katalanischen Manresa vergwaltigt wurde. "Die Staatsanwaltschaft spricht von sexuellem Missbrauch statt von Vergewaltigung, das darf nicht sein", so Tur.

Während in Palma de Mallorca etwa 300 Demonstranten zusammen kamen, wurden in Cala Ratjada gut 200 gezählt. /somo